Wer zu Hause Sport machen möchte kommt früher oder später nicht daran vorbei, sich nach einer Fitnessmatte für den Sport zu Hause umzuschauen. Aber woran erkennt man eine gute Fitnessmatte? Reicht das günstige Einsteigermodell oder muss es doch etwas mehr sein?
Unsere Erfahrungen mit Fitnessmatten – Wie alles begann
Als wir angefangen haben zu Hause Sport zu machen, haben wir keinen sonderlichen Wert auf die Fitnessmatte gelegt. Weich sollte sie sein um Sprünge zu federn und den Boden beim Training schützen. Folglich wurde es aufgrund des Preises und guten Bewertungen jeweils eine günstige Sportmatte für um die 20 Euro. Große Unterschiede zwischen den einzelnen Matten gibt es eh nicht – dachten wir. Man muss dazu sagen, dass wir HIIT machen und die Matte daher naturgemäß deutlich höhere Belastungen aushalten muss, als dies z.B. bei statischen Übungen ist. Wer zu Hause beispielsweise Freeletics betreibt steht vor dem gleichen Problem. Des Weiteren trainieren wir auf einem versiegelten Parkettboden oder einem Laminatboden – sicherlich keine leichte Aufgabe für eine Fitnessmatte.
Wir durften leider bereits nach einigen Workouts feststellen, dass die Trainingsmatte den Anforderungen durch das Training nicht gewachsen war. Die Matte machte sich regelmäßig bei Sprüngen oder Kardioübungen selbstständig und wanderte durch den Raum. Ebenso war die Sportmatte einfach zu klein, so dass nicht alle Übungen komplett auf ihr ausführbar waren. Es musste also bereits nach zwei Monaten eine neue Matte her. Um Dich vor diesem Fehler zu bewahren, haben wir im Folgenden 5 Tipps zur Wahl der richtigen Sportmatte gesammelt.
1. Rutschfestigkeit während der Übung
Eine der wichtigsten Eigenschaften der Fitnessmatte ist die Rutschfestigkeit. Dies gilt ganz besonders für HIIT Training, Freeletics und ähnliche Sportarten. Idealerweise liegt die Sportmatte auf allen Untergründen sicher und ohne zu verrutschen. Qualitativ hochwertige Fitnessmatten liegen nach dem Ausrollen an allen Ecken auf dem Boden auf und stehen nicht ab. In der Praxis ist diese Rutschfestigkeit besonders bei glatten Böden wie Fliesen, Parkett oder Laminat wichtig, um die Übung korrekt auszuführen und keine Verletzung zu riskieren.
Wie wir herausfinden mussten, stellt besonders versiegeltes Industrieparkett in der eigenen Wohnung hohe Anforderungen an eine Fitnessmatte. Die günstige Fitnessmatte versagte hier regelmäßig. Kritische Übungen sind dabei vor allem Sprünge nach vorne oder nach hinten. Damit Dir das nicht passiert, achte unbedingt auf die Rutschfestigkeit der Matte und deinen Bodenbelag.
2. Stabilität der Fitnessmatte
Ein Härtetests für Fitnessmatten sind schnelle Übungen wie Mountain Climbers. Die Füße drücken den unteren Teil der Matte kontinuierlich in eine Richtung, während die Hände den oberen Teil der Matte in Position halten. Was mörderisch für die Matte klingt, ist es auch. Wichtig ist dabei eine Matte zu besitzen, welche sich nur ganz wenig in der Länge ausdehnt. Das reduziert die Abnutzung des Materials bei jeder Wiederholung. Andernfalls wird die Matte sich mit der Zeit ausdehnen und immer elastischer werden. Ebenso entsteht das unangenehme Gefühl des Wegrutschens während der Übung. Auf Dauer keine schöne Erfahrung! Diese Anforderung steht im Zusammenhang mit der Rutschfestigkeit auf dem Untergrund.
Besonders rutschfeste Matten neigen weniger dazu sich auszudehnen.
3. Größe der Matte
„Wozu brauche ich eine große Sportmatte, ich stehe ja eh nur mit den Füßen drauf?“ Ein großer Irrtum wie sich herausstellte. Mittlerweile gilt bei uns die Devise: je größer, desto besser. Den Grund dafür wird jeder verstehen, der schon einmal einen Liegestütz mit einer Hand auf der Matte und einer Hand neben der Matte machen wollte. Auch beide Hände beim Liegestütz neben der Matte zu haben, fördert nicht gerade die konzentrierte und saubere Übungsausführung.
Grundsätzlich gilt: Es sollte jede Übung komplett auf der Matte ausgeführt werden können. Wenn nicht, muss es für uns ein größeres Modell sein. Das bedeutet konkret eine Sportmatte mit mindestens 180 cm Länge und 80 cm Breite. Es kommt vor, dass wir uns unterwegs zu zweit eine Sportmatte beim Training teilen. Ehrlich gesagt sind wir froh, wenn jeder wieder die gesamte Matte für sich hat…
4. Dicke der Sportmatte
Die Dicke der Matte ist eine Eigenschaft, die besonders subjektiv empfunden wird. Dementsprechend sind auch für die eine Person dicke Sportmatten angenehmer, wohingegen für die andere Person dünne Matten angenehmer sind.
Eine Dicke von mindestens einem Zentimeter sollte allerdings immer gewährleistet sein, sonst spürt man unserer Meinung nach zu schnell den Boden. Auch kommt es darauf an, wie viele Übungen auf dem Boden ausgeführt werden. Speziell Sportübungen, bei denen man auf dem Rücken liegt, sind deutlich angenehmer auf einer dicken Matte auszuführen. Auch unterstützt eine dicke Matte bei Sprüngen das Abfedern beim Landen. Das kann angenehmer für Knie und Sprunggelenke sein – und freut gegebenenfalls die Nachbarn von unten. Für Unentschlossene würden wir eine Dicke von 1,5 cm bis 2 cm empfehlen.
Wichtig ist neben der gemessenen Höhe auch das Material der Matte. Günstige Fitnessmatten enthalten weniger dichtes Material und sind so mit „mehr Luft“ gefertigt bzw. gefüllt, so dass sich die Matte leichter zusammendrücken lässt. Dadurch wird die Matte entsprechend günstiger. Eine qualitativ hochwertige Fitnessmatte hat dementsprechend ein höheres Gewicht als vergleichbare Produkte.
5. Häufigkeit und Art der Nutzung
Wenn die Sportmatte nur einmal im Monat für Entspannungstechniken genutzt wird, sind die Anforderungen an eine Fitnessmatte sicher geringer, als es bei fünf intensiven HIIT Workouts in der Woche. Dementsprechend sollte auch die Sportmatte zur Art der Nutzung passen. Der Gelegenheitssportler ist gegebenenfalls auch mit einer günstigen Matte zufrieden und benötigt kein Profi-Equipment. Also warum unnötig Geld verbrennen?
Checkliste für den Kauf:
Häufig ist ein selbständiger Test von Fitnessmatten vor dem Kauf nicht möglich. Das gilt natürlich vor allem Online. Dank des Fernabsatzgesetztes kann eine Matte allerdings zu Hause getestet und gegebenenfalls innerhalb von 14 Tagen zurückgeschickt werden. Vor dem Kauf empfehlen wir folgendes Vorgehen.
- Sich über die eigenen Anforderungen und die Häufigkeit der Nutzung bewusst werden.
- Beschreibung der Matte genau durchlesen und auf die Größe, Dicke und Material achten.
- Kundenbewertungen lesen. Steht das Feedback der Käufer im Widerspruch zur Beschreibung?
Und falls die Matte am Ende doch nicht den eigenen Erwartungen entspricht einfach zurück schicken. Die richtige Matte gefällt von Anfang an!
Unsere Empfehlung
Nach der Enttäuschung mit unserer ersten Fitnessmatte, schafften wir uns als Nachfolger zwei Mal die ProfiGymMat in der Größe 190 x 80 x 1,5 an. Diese erfüllt für unsere Ansprüche alle oben genannten Anforderungen. Falls sie noch zu leichtem Rutschen neigt (z.B. auf versiegeltem Industrieparkett) kann eine Teppichunterlage für glatte Böden verwendet werden. Mittlerweile ist sie seit ca. einem Jahr im Einsatz und immer noch tadellos. Bei fünf Workouts pro Woche eine durchaus beachtliche Leistung, wie wir finden. Sie gehört zu den teuren Sportmatten, ist aber jeden Cent wert.
Und so gilt wieder einmal die alte Weisheit: Wer billig kauft, kauft zwei Mal.
Update 17.07.2018:
Auch nach mittlerweile zweieinhalb Jahren leisten unsere beiden ProfiGymMat Fitnessmatten immer noch treue Dienste. Zugegebenermaßen sehen sie durch einige Workouts schon etwas mitgenommen aus, aber es ist nichts gerissen, kaputt oder zu stark verschlissen.
[kkstarratings]